Fluor – wichtiges Spurenelement für Knochen und Zähne

Fluor ist eines der Spurenelemente, die wir mit der täglichen Nahrung zu uns nehmen müssen. Insbesondere für Knochen und Zähne ist Fluor wichtig. Allerdings wird dem Körper Fluor in Form von Fluorid zugeführt. Die Aufnahme erfolgt, wie bei vielen Vitaminen und Mineralstoffen, über den Dünndarm. Störungen im Magen-Darm-Bereich können also die Aufnahme negativ beeinflussen, oder gar verhindern.

Fluormangel zieht vor allem Kariesanfälligkeit nach sich. Es ist relativ schwierig, Fluorid mit der Nahrung in ausreichender Menge aufzunehmen. Deshalb ist eine zusätzliche Versorgung empfehlenswert. Hierfür kommen beispielsweise fluoridhaltige Zahnpasten infrage. Fluor erfüllt im Körper viele wichtige Aufgaben. Zu den wichtigsten Funktionen zählen der Aufbau von Knochen und Zähnen, sowie die Aufgabe, diese auch fest und stabil zu halten. Im menschlichen Körper befindet sich etwa 2-6 Gramm Fluorid. Etwa 95% davon in den Knochen und im Zahnschmelz. Der Rest befindet sich teilweise in den Haaren, in den Nägel und der Haut. Eine ausreichende Versorgung mit Fluor sorgt für gesunde Zähne und für stabile Knochen.

Tagesbedarf an Fluor – je nach Alter und Geschlecht

Der empfohlene Tagesbedarf an Fluor, bzw. Fluorid beträgt bei Säuglingen zwischen 0,25 und 0,5mg. Kinder bis zu ihrem 15. Lebensjahr sollten sich täglich mit 0,7 bis 3,2mg Fluorid versorgen. Ab dem 15. Lebensjahr wird nun der Unterschied zwischen den Geschlechtern deutlich. Frauen benötigen etwas weniger Fluorid, als Männer, deshalb gilt für Frauen 2,9-3,1mg Fluorid täglich, für Männer 3,2-3,8mg.

Deutschland gilt allgemein als Fluoridmangelgebiet, wobei einige Regionen vom Mangel mehr, andere nur geringfügig betroffen sind. Es gestaltet sich daher etwas schwierig, den Tagesbedarf über die normale Nahrung zu decken. Deutsches Trinkwasser enthält nur sehr wenig Fluorid. Hier kann man sich mit Mineralwasser aushelfen, wobei man auf dem Etikett nach dem Fluoridgehalt schauen sollte.

Nahrungsmittel, die Fluorid enthalten

Man würde allgemein meinen, eine gesunde Ernährung enthält alle wichtigen Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe. Im Grunde genommen ist diese Aussage auch richtig. Dennoch kommt es immer wieder vor, dass der eine, oder andere Mineralstoff doch ein wenig zu kurz kommt. In einigen Nahrungsmitteln befindet sich relativ viel Fluorid, deshalb sollten diese Nahrungsmittel auch in den Speiseplan aufgenommen werden.

Folgende Nahrungsmittel enthalten Fluorid:

  • Schwarzer Tee
  • bestimmte Sorten Mineralwasser
  • Ölsardinen
  • Hühnerfleisch
  • Seefisch
  • Speisesalz (fluoridiert)
  • Eier
  • Getreideprodukte

Vor allem eine zu einseitige Ernährung birgt die Gefahr, sich nicht ausreichend mit Fluor versorgen zu können. Ist die Ernährung ausgewogen und reich an Vitaminen und Mineralstoffen, so treten Mangelerscheinungen eher selten auf. Strenge Diäten, künstliche Ernährung und Erkrankungen, bzw. Störungen im Magen-Darm-Bereich führen zu Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen.

Wenn die normale Ernährung nicht ausreicht, sich ausreichend mit Fluor zu versorgen, so sollte man auf folgende Mittel zurückgreifen, um die Versorgung zu gewährleisten:

  • Zahnpasta mit Fluorid
  • Mundspülungen mit Fluorid
  • Fluorid-Lutschtabletten

Der Zahnarzt kann auf die Zähne eine schützende Schicht aus Fluoridlack auftragen. Fluorid-Lutschtabletten sollten jedoch nach Möglichkeit nicht zusammen mit fluoridhaltigem Speisesalz verwendet werden, um eine Überdosierung zu vermeiden. Hier heißt es also: Entweder, oder.

Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass Menschen (hier insbesondere Kinder und Jugendliche), deren Körper nicht ausreichend mit Fluorid versorgt wird, viel häufiger über kariöse Zähne klagen. Ebenso hängt die Häufigkeit von Osteoporose mit einer Mangelversorgung an Fluorid zusammen. Aufgrund der Mangelversorgung können Zahnschmelz und Knochen nicht ausreichend gefestigt werden.

Sie werden weich, oder porös. Zahnschmelz reagiert vor allem auf saure Speisen und Getränke. Werden die Zähne sofort nach dem Essen, oder Trinken geputzt, kann der Zahnschmelz abgetragen werden. Daher ist es besser, zuerst den Mund mit Wasser auszuspülen, und erst nach 1-2 Stunden die Zähne zu putzen. Abgetragener Zahnschmelz ist unwiderruflich weg.

Fluoridmangel entsteht meist aufgrund einseitiger Ernährung. Auch strenge Diäten und künstliche Ernährung können hier als Ursache angesehen werden. Kurzfristige, vorübergehende Fluoridmangel ist noch nicht schlimm, hier lohnt es sich, dem Körper zusätzliches Fluor zuzuführen. Besteht der Mangel jedoch über eine längere Zeit, so breitet sich Karies aus, und damit wird ein Vorgang in Gang gesetzt, wo nur noch Bohrer und Füllung helfen können.

Der Grenzwert von Fluorid für Erwachsene liegt bei max. 5mg täglich. Diese Menge ist noch unbedenklich. Wird dem Körper jedoch über längere Zeit mehr Fluorid zugeführt, kann es zu einer Überversorgung mit Fluorid kommen. Die Folgen sind genau, wie bei Mangel an den Zähnen am ehesten sichtbar. Weißliche, oder bräunliche Flecken am Zahnschmelz sind Zeichen von Fluoridüberschuss. Hinzu kommt eine Erweichung des Zahnschmelzes. Auch Osteoporose kann durch Fluoridüberschuss entstehen. Hier liegt der Grund darin, dass ein Zuviel von Fluor den Knochen das Kalzium entzieht. Akute Fluoridvergiftungen sind eher selten. Diese äußert sich in Erbrechen und Krampfzuständen. In Fällen, wo der Verdacht auf eine Vergiftung aufkommt, ist stets der Notarzt zu rufen.

Quelle: Hajnalka Prohaska