Ginkgo für zahlreiche Anwendungen

Ginkgo Tee

Auf dem Markt gibt es verschiedene Teesorten, denen auch Blätter des Ginkgo beigemischt sind. Im Ganzen getrocknet, gebrochen, gerebelt oder frisch sollen sie eine belebende Wirkung entfalten. Der heiße Aufguss aus Ginkgo soll

  • gegen Stress,
  • alltägliche Dauerbelastung
  • und Konzentrationsschwäche helfen.

Ginkgo-Tee gibt es in Reformhäusern, im Supermarkt oder in der Apotheke. Und das aus gutem Grund, denn der Konsum sollte nicht gedankenlos erfolgen.

Ginkgolsäure kann sich negativ auf die Gesundheit auswirken

In den Blättern des Ginkgos sind nämlich Stoffe enthalten, die in zu hoher Dosierung eine schädliche Wirkung haben. Dazu gehört die Ginkgolsäure. In Deutschland gibt es eine Vorschrift, die bei der Herstellung von Ginkgo-Arzneimitteln vorschreibt, dass die Ginkgolsäure aufgrund der schädlichen Wirkung so weit wie technisch irgend möglich herausgefiltert werden muss.

Da Tee jedoch kein Arzneimittel ist, greift diese Vorschrift nicht. Die Konsequenz: In Teesorten mit Ginkgo-Blattanteilen befindet sich unter Umständen ein viel zu hohe Dosis der Säure. Das deutsche Arzneibuch schreibt die Grenzwerte für den zulässigen Ginkgol-Anteil vor, der nicht mehr als fünf Teile pro 1 Million betragen darf. Das bedeutet, dass der Verbraucher maximal 1,2 Mikrogramm täglich aufnehmen sollte.

Ein Zuviel des Ginkgo-Tees kann schädlich sein

Das Problem ist, das Ginkgolsäure giftig ist. Wenn man mit Ginkgo-Blättern versetzten Tee trinkt, und dauerhaft große Mengen davon aufnimmt, können die Säuren unter Umständen Allergien auslösen. Die Säuren wirken sich schädigend auf Magenschleimhäute aus und können die Nieren angreifen. Deshalb ist es besonders wichtig, die Zusammensetzung des Ginkgo-Tees zu prüfen.

Verbraucher sollten auf die Angaben zur Ginkgolsäure achten und kein Produkt kaufen, das keine Angaben hierzu macht oder aber einen exorbitant hohen Wert aufweist. Im Zweifel sollten Produkte aus dem Reformhaus oder aus der Apotheke in Rücksprache mit einer versierten Fachkraft gekauft werden.

Ginkgoextrakte

Es gibt eine ganze Reihe unterschiedlicher Extrakte, die aus Ginkgo Blättern gewonnen werden. Allerdings gibt es Spezialextrakte und diese halten auch klinischen Wirksamkeitsstudien stand. Dieser Beleg ist sicherlich ein ganz wichtiger Qualitätsnachweis, dennoch sollte man ihn nicht überbewerten.

Schließlich ist wissenschaftliche Arbeit auch immer mit der notwendigen Finanzierung verbunden: Kleinen Pharmafirmen fehlt nicht selten das finanzielle Polster, um besonders breit angelegte klinische Studien in Auftrag geben zu können. Für den Verbraucher bedeutet das: Auch Produkte, die preiswerter angeboten werden als Spezialextrakte, können eine messbare Wirkung entfalten. Es fehlt einzig an einem kindischen Beleg.

Herstellung von Ginkgo-Spezialextrakt

Es ist kompliziert, ein Spezialextrakt aus Ginkgo Blättern herzustellen. Zum einen müssen die Blätter mit verschiedenen Lösungen behandelt werden. Dazu gehören Wasser, Azeton, Methan und Alkohol. Durch die diffizile Behandlung können die Wirkstoffe aus den Ginkgo Blättern ideal herausgelöst werden.

Im Zuge der Extraktion gelingt es, Terpenoide und Flavonoide anzureichern, die als Hauptwirkstoffe der Pflanze gelten. Über einen langen Weg bestehend aus ungefähr 20 Einzelschritten, wird ein Trockenextrakt gewonnen, das mengenmäßig nur noch einen Bruchteil des Ausgangsmaterials ausmacht. Lediglich 2 % der Ausgangsmasse mündet in ein Extrakt.

Ginkgo Globuli

Um Wirkstoffe aus dem Ginkgo in Globuli-Kügelchen zu pressen, sind einige Arbeitsschritte notwendig. Zunächst werden frische Pflanzenteile für einige Wochen in Weingeist getränkt. Zwischendurch muss diese Mixtur immer wieder bewegt und geschüttelt werden, damit sich die Wirkstoffe aus den Pflanzenteilen herauslösen. Das Ergebnis dieser Mixtur wird Urtinktur genannt.

Eine Urtinktur hat in der Homöopathie die Kennzeichnung 0. Um nun eine gewisse Potenzierung zu erreichen, werden arzneilich unwirksame Stoffe wie Ethanol eingesetzt. Schritt für Schritt wird die Urtinktur verschüttelt. Je nachdem, wie stark das Verhältnis von Urtinktur zur Verdünnung ist, werden die Produkte gekennzeichnet. Bei einem Mischungsverhältnis von 1:10 handelt es sich um die Potenz D1, bei einem Mischungsverhältnis von 1:100 nennt sich die Konzentration C1.

Diese Potenzen werden nun auf das Globuli aufgebracht. Ein Globuli besteht aus Rohrzucker, es ist also nichts anderes als eine kleine Rohrzuckerkugel als Träger für das Heilmittel. In einer Dilution befindet sich das Heilmittel in einer alkoholischen Lösung und homöopathische Tabletten werden auf Basis von Milchzucker hergestellt. Immer werden den Trägerelementen verschüttelte Tinkturen oder Potenzen derselben zugefügt.

Bei der Herstellung von homöopathischen Mitteln greifen strenge Kriterien, die im homöopathischen Arzneibuch (HAB) gesetzlich geregelt sind. Kaufen Verbraucher in Deutschland homöopathische Mittel, können Sie sich grundsätzlich darauf verlassen, dass diese nach festgelegten Standards entstanden sind.

Ginkgo Tropfen

Ginkgoextrakte lassen sich sehr unproblematisch in Tropfenform verabreichen. Die Wirkung setzt schnell ein, denn der Körper hat quasi sofort Zugriff auf die Ginkgo-Inhaltsstoffe des Ginkgos. Über die Schleimhäute gelangen diese in kurzer Zeit in den Organismus und können dort ihre Aufgabe verrichten. Die Darreichungsform der Tropfen ist in der Tat weniger bedenklich, als die Darreichungsform in Tabletten oder Dragees.

Grund hierfür ist, dass keine negativ wirksamen Zusatzstoffe zum Einsatz kommen. Während in Ginkgo Tabletten und Dragees unter Umständen schleimhaut- oder hautreizende Trägerpräparate verwendet werden, können Verbraucher beim Kauf von Ginkgo Tropfen davon ausgehen, dass das Trockenextrakt des Ginkgo entweder in reinem Wasser oder in sauberem Alkohol aufgelöst wurde. Je nach Präferenz kann sich der Verbraucher für eine Variante entscheiden.

Tipp: Wer generell auf Alkohol verzichten will oder muss, sollte sich für eine Variante der in Wasser gelösten Tropfen entscheiden. Auf diese Weise erhält er das reine Produkt, das seine Wirkung unbeeinflusst im Körper entfalten kann.

Ginkgo Tabletten und Dragees

In Tabletten und Dragees befindet sich in aller Regel ein Ginkgo-Spezialextrakt mit hohem Wirkungsgrad. Manchmal ist es kein Spezialextrakt, sondern ein Extrakt ohne klinische Studien, was allerdings keine echte Aussagekraft hinsichtlich der Wirksamkeit hat. In einer Filmtablette oder in einem Dragee wird das Trockenextrakt, das in knapp zwei Dutzend aufwendigen Verfahrensschritten hergestellt wurde, in eine bestimmte Form gebracht. Die Hülle übernimmt auch eine verschönernde Funktion. Mit Farbstoffen und Mustern versehen präsentieren sie das Präparat in einer ansprechenden Form.

Vorsicht vor reizenden Zusatzstoffen

Die Zusatzstoffe in Ginkgo Tabletten und Dragees sind oft synthetisch, insbesondere was die Lösungsmittel angeht. Andere Präparate sind mit Polyethylenglykol angereichert, das eine ganz bestimmte Wirkung auf die Haut und die Schleimhäute ausübt. Polyethylenglykol sorgt dafür, dass die Durchlässigkeit von Haut und Schleimhaut erhöht wird und die Wirkstoffe schneller in den Organismus gelangen können.

Eine Vielzahl der Präparate, die in Tabletten- oder Drageeform angeboten werden, ist mit Natriumlaurylsulfat oder Stearat angereichert. Wenn diese Zusatzstoffe auf der Packung stehen, heißt es Vorsicht, denn beides kann sich reizend auf die Schleimhäute auswirken. Besser ist, ein Produkt zu wählen, das frei davon ist und möglichst harmlose Zusatzstoffe aufweist.

Im Zweifel sollten Sie sich ausführlich von Ihrem Arzt oder Apotheker informieren lassen.