Kalium – unverzichtbarer Mineralstoff

Kalium ist einer der Mineralstoffe, die zu den essentiellen Stoffen zählen, das heißt, Kalium muss über die tägliche Nahrung aufgenommen werden, da der Körper den Stoff nicht selbst herstellen kann. Im Körper befindet sich je nach Geschlecht etwa 100g (Frauen) und etwa 150g (Männer) Kalium. Der größte Teil dieser Menge befindet sich in den Inneren der Zellen, nur etwa 2% außerhalb der Zellen.

Kalium ist sehr wichtig für bestimmte Körper- und Zellfunktionen. Kalium benötigt einen Mitspieler, um seine Aufgaben richtig erfüllen zu können. Dieser Mitspieler ist Natrium. Kalium ist in erster Linie für die Impulsübertragung am Nerven- und Muskelzellen verantwortlich. Die Kaliumkonzentration ist im Körper sehr eng kalkuliert.

So können bereits geringe Konzentrationsschwankungen nach unten, oder nach oben Störungen in der Impulsübertragung nach sich ziehen. Für die Regulierung der Kaliumwerte ist das Hormon Aldosteron zuständig. Wird dem Körper zu viel Kalium zugeführt und somit die Konzentration erhöht, wird eine höhere Menge an Aldosteron ausgeschüttet, um den Überschuss aufzufangen. Dabei werden bestimmte Nierenfunktionen angekurbelt, so, dass mehr Kalium ausgeschieden werden kann.

Im umgekehrten Fall, also bei einer geringeren Kaliumkonzentration wird weniger Aldosteron ausgeschüttet und die Kaliumausscheidung über die Nieren wird gedrosselt. Neben der Impulsübertragung ist Kalium für den Wasserhaushalt im Körper zuständig. Auch die Herstellung von Eiweißen, sowie der Abbau von Kohlenhydraten werden mithilfe von Kalium geregelt.

Der tägliche Bedarf an Kalium ist nicht leicht zu definieren

Der exakte Tagesbedarf an Kalium kann nicht leicht bestimmt werden. Die benötigte Tagesmenge hängt von sehr vielen Faktoren ab. Aus diesem Grund gelten Mindestmengen als Richtlinien, je nach Alter und Geschlecht. Säuglinge haben einen sehr geringen Bedarf an Kalium. Hier liegt die Empfehlung bei ca. 0,4 bis 0,65mg. Kinder bis zu ihrem 15. Lebensjahr haben einen Tagesbedarf an Kalium von ca. 1-1,9mg. Jugendliche und gesunde Erwachsene sollten täglich ca. 2mg Kalium mit der Nahrung aufnehmen. Unsere Nahrungsmittel enthalten in der Regel genügend Kalium.

Ob ein erhöhter Bedarf besteht, muss stets ein Arzt klären. Anhand von Blutuntersuchungen kann ein eventuell bestehender Mehrbedarf festgestellt werden. Bei falschen Ernährungsgewohnheiten kann durchaus ein erhöhter Tagesbedarf entstehen, ebenso bei Menschen, die an einer Erkrankung des Herz-Kreislaufsystems und an Bluthochdruck leiden, besteht ein Mehrbedarf. In einigen Fällen kann der Bedarf auf das Doppelte der empfohlenen Tagesmenge ansteigen. Dasselbe gilt für alle, die gerne salzig essen. Je mehr Natrium in den Körper gelangt, umso mehr Kalium wird über die Nieren ausgeschieden.

Nahrungsmittel, die Kalium enthalten

Sofern man auf eine ausgewogene Ernährung achtet, kann man den täglichen Kaliumbedarf über die Nahrung mühelos decken. Zahlreiche Lebensmittel enthalten Kalium, in unterschiedlicher Konzentration. Pflanzliche Lebensmittel enthalten besonders viel Kalium. Fleisch und Fisch sind ebenfalls wichtige Kaliumlieferanten, auch, wenn in diesen Lebensmitteln Kalium bei weitem nicht in solch hoher Konzentration, wie in Obst und Gemüse vorkommt.

Folgende Lebensmittel enthalten Kalium und sollten unbedingt in den Speiseplan aufgenommen werden:

  • Kartoffeln
  • Petersilie
  • Spinat
  • Salat
  • Nüsse
  • Bananen
  • Avocado
  • Feigen
  • Honigmelonen
  • Trauben
  • Pfirsich
  • Aprikose
  • Kiwi
  • Trockenobst

Auch die Säfte der genannten pflanzlichen Lebensmittel enthalten viel Kalium. Vorsicht ist allerdings beim Kochen geboten. Gemüse, das zu lange gekocht wird, verliert sein Kalium. Das Kalium geht dann in das Kochwasser über, das man nicht selten nach dem Kochen wegschüttet. So geht das enthaltene Kalium ebenfalls verloren. Dieser Vorgang ist jedoch empfehlenswert, wenn man auf eine verringerte Kaliumaufnahme geachtet werden soll. Dies ist oft der Fall bei Patienten, die an Nierenfunktionsstörungen leiden. Hierbei ist in der Regel auch der Mineralhaushalt des Körpers gestört.

Kaliummangel kann durchaus auch bei richtiger Ernährung vorkommen. Hier sind zunächst die Gründe für einen Kaliummangel zu ergründen. Kaliummangel ist die häufigste Form von Störungen im Elektrolythaushalt des Körpers. Zu den wichtigsten Ursachen gehören:

  • häufiges Erbrechen,
  • schwere, anhaltende Durchfälle,
  • zu häufiger Konsum von Abführmittel,
  • die Einnahme von Diuretika (Wassertreibende Medikamente),
  • Alkoholismus,
  • sehr hoher Salzkonsum,
  • Cushing-Syndrom,
  • Alkalose,
  • eine Störung des Säure-Basen-Haushalts des Blutes,
  • Dehydratation,
  • entzündliche Darmerkrankungen und starkes Schwitzen.

Aufgrund von Erkrankungen, wie Bulimie (Magersucht) kann auch ein Kaliummangel entstehen.

Symptome eines Kaliummangels

Patienten, die an einem Kaliummangel leiden entwickeln eine Vielzahl von körperlichen Beschwerden. Dazu gehören zum Beispiel Müdigkeit, Muskelschwäche, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, Übelkeit mit Erbrechen, Probleme mit dem Kreislauf, Herzrhythmusstörungen, Stimmungsschwankungen, Nierenfunktionsstörungen, Krämpfe und Lähmungserscheinungen. Diese Beschwerden können zusammen, oder einzeln auftreten, je nach Grad des Kaliummangels.

Insbesondere ältere Menschen neigen dazu, zu wenig zu trinken, was den Elektrolythaushalt leicht aus dem Gleichgewicht bringt. Der Missbrauch von Abführmittel führt über kurz oder lang zu Mangelerscheinungen. Kaliummangel ist relativ leicht zu beheben. Je nach Ursache kann eine kaliumreiche Ernährung bereits nach kurzer Zeit erste Erfolge zeigen. Um einen Kaliumüberschuss zu vermeiden, sollte auf Kalium-Brausetabletten unbedingt verzichtet werden. Solche Kaliumpräparate sind stets nur auf ärztlichen Rat einzunehmen.

Kaliumüberschuss wird in der Fachsprache  Hyperkaliämie genannt. Einige Umstände, wie zum Beispiel eine Bluttransfusion, oder Infusionen können durchaus eine Überversorgung mit Kalium nach sich ziehen. Ebenso entsteht eine Hyperkaliämie, wenn aus den Körperzellen vermehrt Kalium freigesetzt wird. Dies kann verschiedene Ursachen haben, z.B. wenn vermehrt rote Blutkörperchen abgebaut werden, oder Infektionen, Verbrennungen, oder Nierenerkrankungen.

Ein Kaliumüberschuss macht sich im Grunde mit denselben Symptomen, wie ein Kaliummangel bemerkbar. Der einzige Unterschied besteht darin, dass ein Kaliumüberschuss Durchfall, ein Kaliummangel Verstopfung verursacht. Zu hohe Kaliumwerte können auch eine Kaliumvergiftung verursachen. Hier kommt es vor allem zu Schluckstörungen. Auch Sprechstörungen können auftreten. Muskelschwäche, Bradykardie (zu langsamer Herzschlag), Verwirrtheit bis hin zum Herzstillstand können hier die Folgen sein.

Bei einer Kaliumvergiftung ist eine Magenspülung mit Kochsalzlösung das Mittel erster Wahl. Außerdem stehen noch weitere Therapiemöglichkeiten, wie z.B. Blutwäsche (Hämolyse) zur Verfügung. Bei einer Kaliumvergiftung ist es zwingend erforderlich, die Herzaktivitäten über EKG ständig zu überprüfen und das Blut regelmäßig auf dessen Kaliumgehalt zu kontrollieren.

Quelle: Hajnalka Prohaska