Heute stellt Mais nicht nur ein wichtiges Lebensmittel dar, sondern ist auch Hauptnahrungsmittel für Schweine, Mastrinder, Puten und Hühner. Zwei Drittel des gesamten Anbaus werden an Tiere verfüttert, ein großer Teil zu Biotreibstoff verarbeitet und der Rest zu Lebensmitteln aufbereitet. Mais ist der führende Agrar-Rohstoff der Welt.
Jedes Jahr werden über 817 Millionen Tonnen Mais geerntet. Rund 50 % der konsumierten Lebensmittel bestehen aus Mais oder beinhalten Mais, in Mexiko sind es sogar bis zu 70 %. Es gibt unzählige Maisgerichte und Maisgetränke. Aus Mais stellt man Maismehl, Maisstärke und Maiskeimöl her. Frische Maiskolben verfeinern Suppen, Gemüsegerichte und Desserts. Doch nicht nur die Maiskörner haben einen Nutzen. Aus den anderen Pflanzenteilen, wie dem Stängel und den Blättern, kann man Papier, Spielzeug oder Kunsthandwerk herstellen und aus den Maishaaren einen medizinischen Tee zubereiten.
In der Industrie wird Mais zu Öl, Fruktose, Stärke, Ethanol und anderen Zusatzstoffen weiterverarbeitet. In der Pharmazie bildet die Maisstärke die Basis für die Produktion von Tabletten. In den letzten Jahren stellt man mit Mais vermehrt Biokunststoff her, der vor allem in Haushaltsprodukten, Verpackungsmaterialien, Hüllen und Abfallprodukten Anwendung findet. Da Mais ein wertvoller, nachwachsender Rohstoff für unzählige Produkte ist, geht man davon aus, dass sich der Maisanbau weiter erhöhen wird.
Moderner Maisanbau
In den USA und in Europa wird hauptsächlich Hybridmais angebaut, eine Kreuzung von verschiedenen Maissorten, die schneller wächst, schneller reift und zudem resistenter ist. Der größten Maisanbauer der Welt sind China und die USA, gefolgt von Brasilien, Mexiko und Argentinien. Pro Jahr können in diesen Ländern zwei Ernten eingefahren werden. Die Maisfelder erhalten Wasser durch moderne Bewässerungsanlagen und die Aberntung erfolgt mit intelligenten Maschinen, die selbst die Körner vom Kolben trennen können. Mais kann leicht gelagert werden und im Gegensatz zu anderen Getreidearten entstehen nur geringe Ernteverluste.
Charakteristika der Maispflanze
Die einjährige Maispflanze gehört zu den Süßgräsern und wächst bis zu drei Meter hoch. Sie besitzt männliche und weibliche Blüten, wobei der Maiskolben sich aus den weiblichen Blüten bildet. Die Hautblütezeit von Mais ist von Juli bis September. Die Blüten sind gelblich und rötlich gefärbt. Pro Maiskolben sind 10-18 Maiskornreihen angeordnet. Die Maiskörner haben einen Ölgehalt von 40-50 %. Mais ist auch unter dem Namen Kukuruz und Welschkorn bekannt.
Durch die Züchtung wurde der Mais an kältere Klimazonen angepasst, sodass die Pflanze auf der ganzen Welt wachsen kann. Das hat zur Folge, dass mittlerweile über 170 Millionen Hektar Anbaufläche für Mais verwendet werden. Das entspricht fast der kompletten Größe Mexikos. Mais kann sich nicht selbst reproduzieren, da die Maiskörner nicht aus dem Kolben fallen. Er ist auf die Vermehrung durch Menschenhand angewiesen.
Maisprodukte für den Haushalt
Mais besteht zu über 70 Prozent aus Stärke, zu acht Prozent aus Protein und zu rund vier Prozent aus Fett. Die Maisstärke kann mit biotechnologischen Prozessen zu Biokunststoff verarbeitet werden. Die vielseitige Anwendung der Maispflanze hat sie zu einer der wichtigsten nachwachsenden Rohstoffe gemacht. Mittlerweile gibt es rund 20.000 Produkte, die aus Mais bestehen oder die Mais enthalten. Es gibt sogar Modelabels, die T-Shirts mit Maisstärke produzieren.
Für den Haushalt gibt es einige praktische und umweltschonende Maisprodukte, die biologisch abbaubar sind, wie zum Beispiel Lunchboxen, Trinkbecher, Besteck und Geschirr. Diese sind robust und man kann sie in der Spülmaschine waschen. Sie stellen eine gute Alternative zu Plastikgeschirr da und sind jederzeit wieder verwendbar. Es gibt praktische Tragetaschen für den Einkauf, kompostierbare Müllbeutel, Blumentöpfe, Windelfolien und Einmalhandschuhe aus Mais. Mittlerweile haben Hersteller die Vorteile von Bioplastik aus Mais erkannt. Einige Verpackungen von Bio-Produkten bestehen bereits aus Maisstärke. Auch Kinderspielzeug aus Mais ist bereits im Handel erhältlich.
Schöne Haut mit Mais
Mais findet nicht nur im Haushalt und als Nahrungsmittel Anwendung. Pflegeprodukte aus Maiskeimöl wirken gegen fettige Gesichtshaut und machen diese klar, geschmeidig und glatt. Das Öl besitzt viele Vitamine und Fettsäuren sowie Stärke. Auf die Haut aufgetragen absorbieren die Mais-keimpflegeprodukte überschüssiges Fett und Schmutz. Das wussten schon die Pueblo-Indianer aus New Mexico. Dort wurde der Maisextrakt bei Reinigungszeremonien verwendet, um abgestorbene Haut- und Hornzellen zu entfernen. Bei trockener Haut ist Maiskeimöl in Verbindung mit anderen Ölen ein optimaler Feuchtigkeitsspender.
Wer Maismehl zu Hause hat, der kann sich eine Maismaske erstellen. Dazu verrührt man zwei EL Maismehl mit etwas Wasser und trägt es anschließend auf die Haut auf. Nach einer halben Stunde Einwirkzeit ist die Haut deutlich praller und zarter. Es gibt viele Naturkosmetikprodukte, wie Hand- und Gesichtscremes, Haarpflegemittel, Seifen und Gesichtspulver, die Mais enthalten. Die Pflegeprodukte mit Maiskeimöl besitzen reizlindernde Eigenschaften und schützen vor äußerlichen Umwelteinflüssen. Bei regelmäßiger Anwendung heilen sie trockene und rissige Haut, Ekzeme und Schuppen.