Du bist, was du isst. Ein Leitspruch, den man vielleicht erst versteht, wenn man sich einmal klar gemacht hat, was mit den Einzelbestandteilen unserer Nahrung im Körper passiert. Denn während Kohlenhydrate und Fette im Körper in erster Linie dafür zuständig sind, für die nötige Energie zu sorgen, werden bestimmte Fettbestandteile und Eiweiße vorwiegend als Baustoff für neue Körperzellen heran gezogen.
Deshalb ist es so wichtig, dass wir hochwertige Nahrung zu uns nehmen. Denn hochwertige Ausgangsstoffe bieten eine gute Grundlage, die es dem Körper ermöglicht fehlerfrei alte und verbrauchte Zellen zu ersetzen. Denn fehlerhafte Zellen sind anfällig für Krankheiten wie Krebs und können oft ihren zugedachten Funktionen nicht nachkommen. Verfrühte Alterung und Krankheitsanfälligkeit sind die Folgen.
Eine große Anzahl an Nährstoffen kann unser Körper auch selbst herstellen, wenn er sie nicht direkt mit der Nahrung zugeführt bekommt, doch benötigt er auch hierzu geeignete Ausgangsprodukte. Dazu kommt, dass einige Nährstoffe essentiell sind, also nicht vom Körper hergestellt werden können, auch wenn der Körper sie benötigt. Zu diesen Stoffen gehören auch die essentiellen Omega-3-Fettsäuren.
Woher wir Omega-3-Fettsäuren bekommen
Omega-3-Fettsäuren deshalb, da es zur Zeit elf bekannte Vertreter dieser Art gibt, von denen drei hinsichtlich ihrer Bedeutung für den menschlichen Körper gut erforscht sind. Dies sind die Docosahexaesäure, die Eicosapentaensäure und die α-Linolensäure, wobei letztere nur in Pflanzen vorkommt. Als Quelle für unseren Körper dienen vor allem Leinsaat und Leinöl, aber auch die mexikanische Chia-Frucht, aus der auch ein hochwertiges Öl gewonnen wird. Weniger hoch dosiert ist die α-Linolensäure auch in Hanf, Sojabohnen, Raps und Walnüssen enthalten. Um auf eine möglichst hohe Zuführung der Fettsäure zu kommen, empfiehlt sich der Verzehr der daraus hergestellten Speiseöle.
Vor allem Fische sind sehr gute Lieferanten der anderen beiden bekannten Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA). Allen voran sollten wir für eine ausreichende Versorgung mit diesen Stoffen auf fette Fische wie Makrelen, Sardinen, Aal, Sardellen, Hering, Lachs und Karpfen zurückgreifen.
Rinder, die den größten Teil des Jahres auf Weiden gehalten werden, liefern auch wertvolle Omega-3-Fettsäuren mit ihrer Milch und ihrem Fleisch, jedoch in deutlich geringerer Konzentration als Fisch.
Aber auch Algen, vor allem Rotalgen sind hochwertige Lieferanten von Omega-3-Fettsäuren, und zwar zumindest der drei gut erforschten. Dies hat Wissenschaftler dazu gebracht, mit diesen zu experimentieren, um herauszufinden, inwieweit Zucht und Genmanipulation an diesen Algen dazu beitragen kann, die Versorgung der Weltbevölkerung mit den wichtigen Nährstoffen zu verbessern.
Aus den pflanzlichen Omega-3-Fettsäuren kann sich unser Körper EPA, DHA und Docosapentaensäure selbst herstellen, wobei nach heutigem Wissensstand zu vermuten ist, dass diese die tierischen nicht vollständig ersetzen können. Zudem scheint es zumindest für Erwachsene wichtig zu sein, mindestens zweimal wöchentlich Fisch zu verspeisen, da nur etwa 6% zu EPA noch weniger zu DHA verstoffwechselt werden.
Wie hoch der Wert der umgewandelten Säuren tatsächlich ist, hängt stark davon ab, wie viel Omega-6-Fettsäuren gleichzeitig gegessen werden, je mehr, desto weniger Omega-3-Fettsäuren werden umgebaut. Dies erklärt sich daraus, dass beide Fettsäurearten die gleichen Enzyme benötigen, um in körperverwertbare Stoffe umgebaut zu werden. Befinden sich beide Stoffgruppen im Körper, werden zuerst die Omega-6-Fettsäuren mit den Enzymen versorgt, danach erst die Omega-3-Fettsäuren. Dies sollten vor allem Menschen wissen, die konsequent auf den Verzehr von Fisch und Algen verzichten. Ein Verhältnis von 6:1 zugunsten der Omega-6-Fettsäuren sollte nicht überschritten werden. Sollte dies nicht möglich sein, ist es sinnvoll, den Körper mit Fischölen als Nahrungsergänzung zu unterstützen.
Stress, Alter sowie Mineralien- und Vitaminmangel sind Faktoren, die sich negativ auf die Umwandlung der Fettsäuren auswirken. Um Ihren Körper zu unterstützen, können Sie darauf achten, dass Sie die Vitamine der B Gruppe, Vitamin C, Zink und Magnesium in ausreichender Menge zu sich nehmen. Denn diese aktivieren die Enzyme, die für die Umwandlung notwendig sind.
Bei Kindern verhält es sich anders. Ihre Umbaurate ist sehr viel höher als die erwachsener Menschen. Damit erreicht der Körper, dass er genug Ausgangsmaterial zur Verfügung hat, um ausreichend Nervenzellen zu bilden, die er für das wichtige Gehirnwachstum benötigt.
So wirken Omega-3-Fettsäuren auf unseren Körper
Zivilisationskrankheiten wie Schlaganfall und Herzinfarkt sind vor allem durch eine ausgewogene Ernährung vermeidbar. Eine ganz wichtige Rolle bei der Bekämpfung mehrerer Risikofaktoren spielen eindeutig auch die Omega-3-Fettsäuren. Es ist sicher, dass Omega-3-Fettsäuren dabei helfen, den Blutdruck zu senken sowie die Blutfettwerte zu normalisieren. Es wird derzeit zudem erforscht, ob diese Fettsäuren auch in der Lage sind, Herzrhythmusstörungen zu verhindern und der Arteriosklerose entgegenzuwirken.
Forscher nehmen auch an, dass vor allem alte Menschen von den Fettsäuren profitieren, denn sie scheinen einen positiven Einfluss auf kognitive Leistungen wie Gedächtnis und Denken zu haben. Mit großer Wahrscheinlichkeit lässt sich auch eine altersbedingte Demenz mit Hilfe der Omega-3-Fettsäuren hinauszögern.
Gemäß einiger neuerer Studien spielen Omega-3-Fettsäuren auch eine große Rolle bei der Vorbeugung vor Krebs und anderer Erkrankungen, die durch fehlerhafte Zellteilung entstehen.
Selbst bei Beschwerden des rheumatischen Formenkreises ist durch diese Fettsäuren mit einer erheblichen Schmerzlinderung zu rechnen. Denn einerseits wirken sie körpereigenen Entzündungsreaktionen entgegen und andererseits wirken sie bei der Reparatur von Knorpelsubstanz mit.
Mehr als genug Gründe also, bei unserer Ernährung auf ein bis zwei Portionen Seefisch aus kalten Gewässern pro Woche zu achten, um seiner Gesundheit einen großen Gefallen zu tun. Wer, aus welchen Gründen auch immer, auf diese hochwertige tierische Omega-3-Fettsäuren-Quelle verzichten muss, kann entweder die Kombination aus pflanzlichen Fettsäurequellen plus Vitamine und Mineralien setzen oder auf die Einnahme von Fischölkapseln.