Rohkost – ideal als Ergänzung zum Speiseplan

Besonders, wenn es sich um den Genuss von Obst handelt, kennt eigentlich jeder Mensch Rohkost. Obst wird zu großen Teilen roh verzehrt. Doch auch andere, insbesondere pflanzliche Nahrungsmittel finden Verwendung als Rohkost. Wenn von Rohkost als einer Form der Ernährung gesprochen wird, ist damit jedoch eine Kost gemeint, die durchgängig oder doch großteils auf Erhitzen von Speisen verzichtet, auf Herstellungsformen, die mit Hitze auf Lebensmittel einwirken.

Die Speisen werden roh verzehrt. In der altindischen Philosophie wurde die reine Ernährung von rohen Früchten als Grundlage für Harmonie angesehen. Bis heute gibt es Völker, für die der ständige Genuss von roher Nahrung üblich ist.

Bekannte Ernährungswissenschaftler wie beispielsweise Gillian Mc’Keith, Colin Campbell oder Joel Fuhrmann halten eine Ernährung mit weitgehend rohen, naturbelassenen Lebensmittel für eine gute Vorbeugung gegen viele Zivilisationskrankheiten. Dabei wird auch darauf verwiesen, welch hohes Lebensalter bekannte Rohköstler erreichten. Allerdings ist anzufügen, dass auch ein hohes Lebensalter von Menschen erreicht wird, die zubereitete Speisen essen, aber sich natürlich und gesund ernähren. Zudem spielen hier genetische Faktoren eine wichtige Rolle.

Rohkost in den täglichen Speiseplan integrieren

Unbestritten ist, dass rohes Obst und Gemüse, auch Getreide, viel höhere Anteile an wichtigen Vitaminen, Ballaststoffen, Mineralstoffen und Spurenelementen haben. Beim starken Erhitzen, beim Kochen, Braten, Rösten, Grillen, auch bei Hitzebehandlung von haltbaren Lebensmitteln gehen einiger dieser wichtigen Stoffe verloren oder sie büßen zumindest an Gehalt ein, sind nur noch in geringeren Anteilen im Lebensmittel vorhanden. Je mehr Nahrungsmittel frisch und möglichst gering oder doch sehr schonend behandelt gegessen werden, desto höher ist ihr Gehalt an wichtigen Stoffen für Gesundheit und Vitalität und ein gesundes Immunsystem.

Statt einer ausschließlichen Rohkost dürfte für die meisten Menschen in unserem Kulturkreis das Einbinden von Rohkost in den üblichen Speiseplan annehmbarer sein und den Ernährungsgewohnheiten am ehesten entsprechen. So sollte in eine solche Ernährung auch Lebensmittel wie kalt gepresste Öle, Honig, Trockenfrüchte und Räucherwaren integriert werden. Einige Gemüsepflanzen sind in größeren Mengen zum rohen Verzehr weniger geeignet als andere. Mit Kohlsorten sollte ein wenig vorsichtiger umgegangen werden. Am besten diese als Rohkost geraspelt in frische Salate beigefügt. Dagegen sind Gemüse wie Gurken, Möhren, Rettich, gelbe kleine Rüben als Rohkost sehr bekömmlich und wohl schmeckend.

Auch Paprikaschoten und Peperoni müssen nicht nur gekocht auf den Tisch kommen. Im Gegenteil, sie haben einen sehr hohen Anteil an Vitamin C und anderen wichtigen Vitaminen, gesunde Ballaststoffe und Mineralstoffen, wenn sie roh gegessen werden. Sehr vorteilhaft ist eine Ernährungsweise, die sich aus gesunden Anteilen von viel rohen Früchten, Gemüse, Nüssen neben zubereiteten Produkten wie Brot, Kartoffeln, Reis, Nudeln, Fleisch und Fisch zusammensetzt. Bei einer solchen Ernährung dürften Mangelerscheinungen kaum auftreten.

Rohkost appetitlich zubereiten

Natürliche Früchte, rohes Gemüse lassen sich großartig in Salaten zubereiten. Salate, die aus solchen Zutaten bestehen sind die ideale Beigabe zu etwas Fleisch, Geflügel oder Fisch, die schonend gegart werden. Mit Quark und Joghurt lassen sich frisches Obst, Paprika, Peperoni, Tomaten, Gurken, Rettich, Radieschen gesund und appetitlich herrichten. Durch die Beigabe der Milchprodukte wird auch für ausreichend Calcium und Milchzuckerstoffe gesorgt. Wer nicht aus Diätgründen auf besonders magere Milchprodukte ausweicht, deckt hier auch einen Großteil des Fettbedarfs im Tagesverlauf. Ansonsten kann der Fettbedarf über Meeresfische und kalt gepresste Öle gedeckt werden.

Beim Fett soll auch mit bedacht werden, dass einige Vitamine, wie zum Beispiel das Vitamin A fettlöslich sind. Sie werden also erst in Zusammenhang mit Fetten vom Körper richtig aufgenommen. Daher ist auch bei Diäten auf einen bestimmten Anteil von Fett an der täglichen Ernährung zu denken. Ausgezeichnet vertragen sich geschmacklich die meisten Früchte mit Nüssen. Auch Nüsse enthalten Fette. Sie können in Obstsalaten, dem Müsli, aber auch den Quarkspeisen und Joghurtzubereitungen beigemischt werden. Nüsse sind auch ausgezeichnete Energiespender für kleine Zwischenmahlzeiten. Speisen, die gegart werden, sollten möglichst schonend zubereitet werden, damit viele wertvolle Inhaltsstoffe erhalten bleiben. Für Fisch und Gemüse eignet sich das Dünsten als Garvorgang besser als langes Kochen oder Braten. Beim Brot sollte solchen Vollkornbroten der Vorzug gegeben werden, die hohe Anteile an vollständigen Getreidekörnern haben.