Superfoods in der Region

Wer das Wort Superfood hört, denkt zuerst einmal an Gesundheit. In der Regel müssen die Lebensmittel einen weiten Weg zurücklegen, bis sie bei uns verkauft werden können. Superfoods enthalten eine Menge an wertvollen Inhaltsstoffen, wie Ballaststoffe, Vitamine oder andere gesunde Nährstoffe.

Während sich der Handel über hohe Absatzzahlen freut, können Verbraucher aber auch regionale Alternativen auf den Teller bringen. Teuer muss es nicht unbedingt sein, denn hiesige Anbieter sind meistens sogar noch um einiges günstiger.

Was sind eigentlich Superfoods?

Zu dem Superfood werden Lebensmittel gezählt, die gesund sind und besonders viele Nährstoffe enthalten. Sie beinhalten hohe und teilweise auch konzentrierte Anteile an wertvollen Inhaltsstoffen und sind vielfach, als Nahrungsergänzungsmittel deklariert. Eine gute Übersicht bietet hier das Portal Superfood.info.

Zu ihnen gehören Lebensmittel wie Obst- und Gemüsesorten, hierbei gilt, je exotischer, desto besser. Leider entsteht häufig der Eindruck, dass andere bekannte Nahrungsmittel nicht so gesund wären. Es hat sich zudem eingebürgert, dass gerne wissenschaftliche Studien herangezogen werden, um ein bestimmtes Nahrungsmittel als Superfood zu kategorisieren. Das Superfood wird teilweise aus fernen Ländern importiert, damit ist auch der höhere Preis zu erklären. Wer es nicht bezahlen möchte oder kann, darf Alternativen wählen, die den Geldbeutel nicht so strapazieren.

Die regionale Alternative- Leinsamen aus Deutschland

Als gutes Beispiel können Chiasamen dienen. Um sie hat sich seit längerer Zeit ein regelrechter Hype entwickelt. In der EU gibt es sie seit 2009 offiziell zu erwerben und mittlerweile sind sie in jedem Supermarkt- Regal zu finden.

Die kleinen Samen stammen aus Mexiko, Zentral- oder Südamerika. Als Superfood werden ihnen diverse Heilkräfte nachgesagt. Die Chia-Pflanze stammt aus der Familie der Lippenblütler und war schon bei den Majas bekannt.

Empfohlen werden Chiasamen als Topping für Overnight Oats, streng genommen bedeutet das nichts anderes, als ein Birchermüsli, welches viele Personen zum Frühstück genießen. Brotrezepte mit Chiasamen tummeln sich ebenfalls im Netz und nicht zuletzt werden sie von Veganern geschätzt.

Zum Superfood werden die Samen durch den hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren, Ballaststoffen und Eiweiß. Im Vergleich dazu weisen Leinsamen nicht viel weniger davon auf. Wird der Gehalt von Eiweiß und Ballaststoffen in die Waage gelegt, kann Leinsamen sogar noch übertrumpfen.

Im Verkauf erweist sich Leinsamen als günstige Alternative, wobei es lediglich einen Nachteil gibt. Leinsamen quillt nicht auf, dadurch bedingt eignet er sich weniger zum Andicken von Soßen oder als Eierersatz, beispielsweise im Kuchen.

Regionales außer Konkurrenz

In Deutschland gibt es mehr oder weniger genauso gute Superfood-Alternativen unter den regionalen Gemüsen. Leider ist noch niemand auf den Gedanken gekommen, sie auch so zu nennen. Streng genommen gehören ebenso Erdbeeren, Grünkohl, Spargel und Heidelbeeren zum Superfood. Bei den Vitaminen können sie punkten und auch beim Gehalt an Ballaststoffen liegen sie weit vorn.

Ballaststoffe oder auch Pektine genannt, helfen bei der Heilung von Gastritis und schützen vor Magen- Darm- Grippe. Sie stärken unsere Darmflora und das Immunsystem. Zudem sind sie in der Lage, den Cholesterinspiegel zu senken. In Äpfeln verstecken sich hochwirksame antioxidative Polyphenole, die das Dickdarmkrebs- Risiko senken können.

Hirse ersetzt Quinoa

Die Quinoa-Pflanze stammt aus Südamerika und ist ungefähr 6.000 Jahre alt. Bei den Andenvölkern gilt sie als wertvolles Nahrungsmittel. Dort wird sie Inka Korn, Inka Reis oder Reisspinat genannt. Quinoa ist nicht nur eine pflanzliche Eiweißquelle, in ihr stecken zudem reichlich Mineralien und Nährstoffe.

Als Superfood ist Quinoa bekannt, das aus den Anden nach Deutschland importiert wird. Zu dem Gluten freien Pseudogetreide gibt es eine kostengünstige Alternative, die Hirse. Um sicherzugehen, dass sie nicht aus China importiert wird, müssen nur die Packungsangaben studiert werden. Hirse ist ebenfalls ohne Gluten, hat im Gegensatz dazu jedoch diverse Nährstoffe, wie Magnesium, Kalzium, Eisen, Fluor, Schwefel und Vitamin B6 zu bieten.

Johannisbeeren statt Goji-Beeren

Ein weiteres Beispiel sind Goji Beeren. In Deutschland sind sie als Trockenfrüchte erhältlich, die vielmals aus China zu uns kommen. Sie wachsen zwar auch hier und sind als „Gemeiner Bocksdorn“ bekannt und können auch im eigenen Garten gezogen werden.

Goji- Beeren beinhalten Phenole, das sind sekundäre Pflanzenstoffe, die vor Schäden durch freie Radikale schützen. Zum anderen stecken Carotinoide in den Beeren, die einen gewissen Schutz vor Schäden an der Netzhaut beinhalten sollen.

Wem der Anbau zu mühselig ist, darf sich an Johannisbeeren gütlich tun. Hier gilt die Faustregel, je dunkler die Beeren, desto mehr Nährstoffe sind darin enthalten. Als gesunde Alternative können ebenso Sanddorn oder Hagebutten dienen.

Granatapfel versus Brennnessel

Der Granatapfel besitzt reichlich Antioxidantien, Kalzium, Kalium und Eisen. Der Apfel hat eine rötliche Farbe und wird vom Granatapfelbaum geerntet. Brennnessel gehören hingegen zu den heimischen Alternativen und können schon allein wegen ihres Eisen Gehaltes verglichen werden. Besonders sind sie für Vegetarier und Veganer zu empfehlen, denn sie enthalten in der Trockenmasse bis zu 40 Prozent Eiweiß.

Die Brennnessel kann durch ihren hohen Gehalt an Eisen punkten. In ihm stecken doppelt so viel wie im Spinat. Das Wildkraut hat zudem eine ordentliche Portion Kalzium in sich und auch der Gehalt an Vitamin C ist nicht zu verachten. Brennnesseln beinhalten zudem hochwertiges Eiweiß, was besonders gut für Kinder ist.

Acai-Beere oder Heidelbeere?

Lange ist die Acai-Beere in Deutschland noch nicht bekannt, aber schon in aller Munde. Sie wächst ursprünglich in den Regenwäldern des Amazonas, ist rund, dunkelblau und sieht eigentlich fast aus, wie die bei uns bekannte Blau- oder Heidelbeere.

Die Beeren sind äußerst reich an Vitaminen und verfügen über ein hohes Maß an sekundären Pflanzenstoffen. Sie sollen angeblich den Alterungsprozess verlangsamen, was Experten in Studien leider noch nicht beweisen konnten.

Auch für die Acai-Beere lässt sich in Deutschland eine leckere Alternative finden, das ist die Heidelbeere. Beide ähneln sich nicht nur im Aussehen, sondern dienen hierzulande als echte Schlankmacher. Allerdings gehört die Heidelbeere zu den gesündesten Obstsorten überhaupt.

In der Küche kann sie auf vielfältige Weise Verwendung finden. Sie ist ideal in einem Smoothie, pur, im Quark oder einem Kuchen. Es gibt jede Menge von Gründen, warum Heidelbeeren oft auf den Tisch kommen sollten.

Sie beugen Diabetes vor, schützen vor Arteriosklerose und wirken gegen Entzündungen. Zudem erleben auch die grauen Zellen ihr blaues Wunder, denn Heidelbeeren stärken das Gedächtnis und verbessern die Leistungen deutlich.

Heidelbeeren müssen auch nicht zwangsläufig erworben werden, jeder kann sie wunderbar selber sammeln. Ab Anfang Juli bis Anfang September sind im Wald die reifen Früchte zu finden.